Roentgenbild

Kosten einer Wurzelkanalbehandlung

Wurzelkanalbehandlung
Jeder kennt die Angst vor einer Wurzelkanalbehandlung

Wenn es um das Thema Wurzelkanalbehandlung geht, haben die meisten Menschen zuerst einmal Angst vor Schmerzen. Oftmals haben Sie von Bekannten schon Gruselgeschichten über diese Behandlung gehört. Das ist nicht selten ein Grund, dass Sie von vornherein so eine Behandlung ablehnen. Darum ist es wichtig, sich erst einmal gründlich zu informieren, was überhaupt auf Sie zukommt.

Wie läuft die Wurzelkanalbehandlung ab und ist sie überhaupt notwendig?

Kaum jemand denkt direkt über die Kosten nach. Haben Sie sich dann doch für eine Wurzelbehandlung entschieden, ist es wichtig für Sie, zu wissen, wer die Kosten übernimmt. Denn, wenn kurze Zeit nach der Behandlung die Rechnung ins Haus geflattert kommt, sind Sie erst einmal überrascht oder schockiert. Je nach Aufwand kann so eine Behandlung von 300€ bis über 1000 € kosten.

Das ist für viele eine stattliche Summe und nicht immer direkt tragbar. Die Alternative ist meist, den zu behandelnden Zahn zu ziehen. Hier entsteht dann eine Lücke, die zu füllen ist. Die Kosten für Zahnersatz sind aber oftmals deutlich höher. Da sich niemand einfach irgendwie behandeln lässt, ist es gut, wenn Sie sich vorher genau beraten lassen. Haben Sie keine Angst, Ihren Zahnarzt über jedes noch so kleine Detail auszufragen.


Worum geht es bei einer Wurzelkanalbehandlung?

Karies
Karies ist einer der Faktoren vor einer Wurzelkanalbehandlung

Um eine Entscheidung zu treffen, ob Sie eine Wurzelbehandlung durchführen lassen sollen, oder nicht, ist es erstmal wichtig zu wissen, ob diese Behandlung für Sie überhaupt Sinn macht. Und es ist wichtig, dass Sie wissen, was eine Wurzelkanalbehandlung für einen Nutzen hat.

Die Hauptursache für eine Wurzelentzündung ist Karies. Wenn Sie Löcher in Ihren Zähnen haben, können Bakterien in das Zahninnere eindringen. Diese Bakterien sorgen dafür, dass sich das Zahnmark (Pulpa) entzündet. Diese Entzündung wiederum kann das Zahnmark stark beschädigen oder sogar absterben. Dieser Prozess kann in manchen Fällen völlig schmerzfrei ablaufen.

Leider bekommen Sie davon erst etwas mit, wenn Sie Schmerzen haben, oder sich eine Fistel auf dem Zahnfleisch bildet. Bleibt der Zahn unbehandelt, muss er irgendwann gezogen werden.

Zahnlücke
Zahnlücken gibt es von groß bis klein

 

Eine Zahnlücke bedeutet meist Einschränkungen. Fehlt er im hinteren Bereich, können Sie Schwierigkeiten beim Essen bekommen. Fehlt der Zahn im vorderen Bereich, spielt die Optik eine Rolle. Denn niemand lächelt gerne mit einer Zahnlücke.

Damit Ihnen der Zahn allerdings erhalten bleiben kann, wird meist zu einer Wurzelkanalbehandlung geraten. Um den ganzen Risiken vorzubeugen, ist es wichtig, dass Sie regelmäßig zum Zahnarzt gehen und auf eine gute Mundhygiene achten

 


Wie läuft so eine Wurzelkanalbehandlung genau ab?

Wurzelkanalbehandlung
Der Zahnarzt führt die Wurzelkanalbehandlung durch

In der Regel erfolgt eine Wurzelkanalbehandlung in mehreren Sitzungen. Der Hauptgrund hierfür liegt darin, dass bei einer Behandlung in zwei Sitzungen besser geplant und auf eventuelle Komplikationen reagiert werden kann. Aber zuerst ist es wichtig, dass Ihr Zahnarzt Sie über die Behandlung genau aufklärt. Denn jeder Eingriff sei er auch noch so klein, bringt Risiken mit sich.

Wenn Sie alles besprochen haben und Sie der Wurzelkanalbehandlung zustimmen, wird mit einer örtlichen Betäubung der zu behandelnde Bereich unempfindlich gemacht. Danach wird er durch einen sogenannten Kofferdamm gegen die Mundhöhle isoliert. So gelangt kein Speichel mehr in das Behandlungsgebiet und gleichzeitig können die grazilen Instrumente und Spüllösungen nicht in den Rachen gelangen.

Die Kanäle im Zahn auffinden und behandeln

Durch ein Röntgenbild und Mithilfe von speziellen Instrumenten bestimmt Ihr Zahnarzt die Länge des Kanals. Als Nächstes bohrt der Zahnarzt den Zahn auf. Außerdem entfernt er das geschädigte Gewebe. Der Zahnschmelz und das Dentin werden abgeschliffen. Und zwar soweit, bis das Zahnmark gut sichtbar und auch gut behandelbar ist.

Als nächstes sind alle Kanäle aufzusuchen und zu finden. Häufig gibt es mehr Kanäle, als Wurzeln. Die Verwendung eines Mikroskopes erleichtert die Suche enorm. Unterliegt ein Kanal keiner Behandlung, wirkt es sich negativ auf das Behandlungsergebnis aus. Schließlich werden die Kanäle geweitet und gereinigt. Im Anschluss sind die Kanäle zu spülen. Hierfür verwendet der Zahnarzt eine desinfizierende Lösung. Diese sorgt dafür, das die gesamten Bakterien abgetötet werden.

Zusätzlich wird diese durch Ultraschall aktiviert, um auch eventuelle Seitenkanäle und Nischen zu erreichen. Abschließend wird ein antibakterielles Medikament in das Kanalsystem gebracht. So ist der unangenehmste Teil der Behandlung schon erledigt. Zuletzt schließt der Zahnarzt die Öffnung des Wurzelkanals.

Roentgenbild
Ein Röntgenbild ist anzufertigen

In der zweiten Sitzung wird der Zahn in der Regel wieder eröffnet und nach erneuter Desinfektion können die Wurzelkanäle gefüllt werden.Nach dem Füllen der Kanäle wird auch der Rest des Zahnes mit einer speziellen Füllung versehen. Diese Füllung verhindert das erneute Eindringen von Bakterien und verschließt den Zahn.

Zum Abschluss ist noch ein Röntgenbild anzufertigen, um die gelegte Füllung zu kontrollieren.
Wenn Ihr Zahnarzt viel von dem Zahn abschleifen musste, besteht die Möglichkeit, dass er eine Teilkrone auf den Zahn setzen muss. Dies ist aber abhängig von der Schädigung Ihres Zahns.

 


Risiken einer Wurzelkanalbehandlung

Beratungsgespräch vor der Behandlung
Beratungsgespräche sind wichtig und finden vor der Behandlung statt

Fakt ist, dass kein Eingriff risikofrei ist. Daher ist ein gutes Vorgespräch sehr wichtig. In bestimmten Fällen ist es möglich, dass 3 bis 7 Tage nach der Behandlung noch Schmerzen auftreten können, oder der Zahn sensibel reagiert. Das sind allerdings normale Behandlungsfolgen. Sie haben hierbei also keinen Grund zur Sorge.

Hin und wieder kann es zu einer Unverträglichkeitsreaktion kommen. Diese können sich durch Hautausschlag, Juckreiz oder Quaddelbildung bemerkbar machen. Suchen Sie dann auf jeden Fall Ihren Zahnarzt auf. Manchmal kann es durch hartnäckige Infektionen sein, dass mehrere Behandlungen nötig sind.

Wenn es zum Einsatz von Medikamenten kommt, besteht die Möglichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten. Im schlimmsten Fall kann sogar eine allergische Reaktion auftreten. Auch hier ist es wieder wichtig, dass Sie sich direkt bei Ihrem Zahnarzt melden. Sehr selten kann es vorkommen, dass das Instrument bei der Behandlung im Wurzelkanal abbricht.

Die Ursache hierfür kann sein, dass die Kanäle stark gekrümmt sind. Oder aber, dass der Zahn durchbohrt wird. Es kann passieren, dass die ganze Wurzel, bzw. der Zahn zu entfernen ist. Grundsätzlich gilt aber zu sagen, dass 70 bis 90 % der Behandlungen erfolgreich und ohne Komplikationen ablaufen.


Wer trägt die Kosten einer Wurzelkanalbehandlung?

Kosten Wurzelkanalbehandlung
Wer trägt die Kosten der Wurzelkanalbehandlung?

Das Thema Kostenübernahme ist sehr verworren. Es hängt grundsätzlich von den Erfolgschancen und dem Ausmaß der Behandlung ab. Es gibt einige unterschiedliche Faktoren, wann die Krankenkasse ihren Anteil zahlt und wann Sie selber für die gesamten Kosten aufkommen müssen. Zu beachten ist hierbei, dass die Krankenkasse nur nach Kassentarif zahlt. Hierunter zählen Aufbohren, Auffinden und Abfüllen der Wurzelkanäle. Bei dieser Grundbehandlung stehen die Erfolgschancen bei 65 %.

Sollten weitere Maßnahmen, das gezielte Desinfizieren des gesamten Kanalsystems, oder die elektrometrische Längenmessung in Anspruch genommen werden, liegt die Erfolgsrate in der Regel deutlich höher. Das ist ein großer Unterschied.

Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt beraten und einen Kostenvoranschlag erstellen. Diesen können Sie bei Ihrer privaten Krankenkasse, oder Zusatzversicherung einreichen.Diese teilt Ihnen dann mit, wie hoch Ihr Eigenanteil letztendlich sein wird.


Wer trägt die Kosten, wenn eine erneute Wurzelkanalbehandlung erforderlich ist?

Kostenübernahme Krankenkasse
Zahlt die Krankenkasse bei einer Weiterbehandlung

Zeigt das Röntgenbild aber eine krankhafte Veränderung an der Wurzelspitze auf, oder treten erneut Schmerzen auf, kann eine erneute Wurzelkanalbehandlung notwendig sein.

Auch hier spielen wieder einige wichtige Kriterien eine Rolle. Ist die Wurzelkanalfüllung laut Röntgenbild nicht randständig oder undicht, können die Kosten teilweise erneut von der Krankenkasse übernommen werden. Aber auch nur dann, wenn folgende Punkte infrage kommen:

  1. es kann eine geschlossene Zahnreihe erhalten werden
  2. das Fehlen des letzten Zahnes im Kiefer wird verhindert
  3. funktionstüchtiger Zahnersatz bleibt erhalten

Wie ist das bei der privaten Krankenversicherung und bei der Zahnzusatzversicherung?

Zahnarztleistungen vergleichen
Leistungen der privaten Krankenkassen und Zahnzusatzversicherungen vergleichen

Bei der privaten Krankenversicherung ist das abhängig von dem Vertrag. Aber in der Regel sind die privaten Krankenkassen kulanter als die gesetzlichen. Wenn Sie sich privat Krankenversichern, macht es Sinn, die Krankenkassen zu vergleichen. Es stehen Ihnen im Internet jede Menge Vergleichsportale zur Verfügung. Genauso verhält es sich bei den Zahnzusatzversicherungen.

Nicht jede Versicherung hat die komplette Wurzelkanalbehandlung in ihrem Paket drin. So kann es sein, dass sie trotz Zusatzversicherung auf einem Teil der Kosten sitzen bleiben. Auch hierbei ist ein Vergleich immer gut. Allerdings ist es wichtig, das Sie diese Versicherung schon abgeschlossen haben, bevor der Zahnarzt mit der Behandlung beginnt. Sonst kann es sein, dass die Zahnzusatzversicherung nicht greift.

 


Fazit

regelmäßige Zahnarztbesuche
Strahlendes Lächeln durch regelmäßige Zahnarztbesuche

Klar ist, dass eine Wurzelkanalbehandlung eine aufwendige Sache ist. Ganz gleich, ob man hierbei von der Behandlung redet, oder über die Kostenübernahme spricht. Oftmals kann der Zahnarzt nicht jeden einzelnen Schritt vorher sagen. Das heißt, er kann Schwierigkeiten zum Beispiel erst während der Behandlung erkennen. Das ergibt dann eventuell einen anderen Behandlungsweg.

Daher ist es auch nicht ganz so einfach, einen festen Preis für den Eigenanteil auszumachen. Informieren Sie sich vor dem Beginn der Behandlung gut. Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt alles genau erklären. So kommen am Ende keine großen Überraschungen auf Sie zu. Auch die Krankenkassen sind zur Aufklärung verpflichtet. Wenn Sie unsicher sind, ob die Kostenaufstellung so richtig ist, wenden Sie sich an Ihre Krankenkasse.

Eine Garantie, ob eine Behandlung erfolgreich ist, oder nicht bekommen Sie nie. Ausschlaggebend für den Erfolg sind vor allem die Auswahl des Behandlers, sowie Zeit und Mittel, welche ihm zur Verfügung stehen. Wenn Sie gut informiert sind, fällt eine Entscheidung zu einer Behandlung meist leichter. Und wer möchte nicht mit einem strahlenden Lächeln und ohne Schmerzen durch das Leben gehen?


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